[Download] "Schule und nationale IdentitÀt in Frankreich" by Adeline Defer ~ eBook PDF Kindle ePub Free
eBook details
- Title: Schule und nationale IdentitÀt in Frankreich
- Author : Adeline Defer
- Release Date : January 22, 2006
- Genre: Sociology,Books,Nonfiction,Social Science,
- Pages : * pages
- Size : 216 KB
Description
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, WestfĂ€lische Wilhelms-UniversitĂ€t MĂŒnster (Institut fĂŒr Soziologie), Veranstaltung: Nationale IdentitĂ€t in Deutschland und Frankreich im Vergleich, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Prozess der Nationenbildung in Frankreich hat sich dadurch ausgezeichnet, dass ein Staat bereits vorhanden war, bevor man von einer französischen Nation sprechen konnte. Es war das Zusammenwirken verschiedener Faktoren, welches fĂŒr das Entstehen eines Nationalbewusstseins und einer Nation in Frankreich konstitutiv war. Dazu zĂ€hlten unter anderem die EinfĂŒhrung unterschiedlicher republikanischer Symbole (Marianne, die Nationalhymne, der Wahlspruch...), die EinfĂŒhrung der Wehrpflicht, sowie die Schaffung der kostenlosen, laizistischen und obligatorischen Schule fĂŒr alle Kinder zwischen 6 und 13 Jahre durch Jules Ferry am Ende des 19. Jahrhunderts. Jean-Jacques Rousseau war bereits der Ansicht, dass ''es die Bildung [ist], die den Seelen eine nationale Form geben soll.'' Eine Nation verkörpert sich in Institutionen: Eine der Bedeutendsten ist die Schule, fĂŒr den französischen Soziologen Dominique Schnapper stellt sie sogar ''die Institution der Nation schlechthin'' dar. Da eine Definition der Nation schon eine Theorie der Nation impliziert, werden wir uns darauf beschrĂ€nken, Schnappers Konzeption der Nation als ''Gemeinschaft von StaatsbĂŒrgern'' (''communautĂ© de citoyens'') zu ĂŒbernehmen. Nur durch einen Sozialisationsprozess können Individuen zu StaatsbĂŒrgern einer nationalen Gemeinschaft werden. Individuelle Meinungen und Einstellungen werden nĂ€mlich innerhalb einer vorgefundenen gesellschaftlichen Umgebung herausgebildet. Individuen entwickeln allmĂ€hlich ein nationales ZugehörigkeitsgefĂŒhl, indem sie bestimmte Kenntnisse, Normen und Werte verinnerlichen, die sie mit allen anderen MitbĂŒrgern teilen. Dadurch werden sie sich bewusst, dass diese kulturellen Muster und Werte, die ihre persönliche IdentitĂ€t bestimmen, eng zu einer kollektiven IdentitĂ€t verbunden sind, was letztendlich zur Herausbildung eines ZusammengehörigkeitsgefĂŒhls fĂŒhrt. Das französische Schulsystem beruht auf der Annahme, dass die Familie selbst nicht der einzige Ort ist, wo dieser politische Sozialisationsprozess erfolgen kann, sondern auch das Schulwesen zur Verinnerlichung kollektiver nationaler Werte beitrĂ€gt. Unter der dritten Republik wurde deswegen das Schulwesen als Instrument zur GrĂŒndung der Nation entworfen. Es hat das gemeinsame Leben der Individuen um regelmĂ€Ăige Praktiken herum organisiert und ein System von kohĂ€renten nationalen Werten verbreitet.